Generation Smartphone

“Immer diese Jugend mit ihren Smartphones…” höre ich neben mir eine ältere Dame an der Ampel murmeln, zuschauend wie ein junger Mann fast gegen eine Laterne rennt während er wild aufs Handy tippt. “Ja dann verraten Sie mir doch einfach wann meine nächste Bahn kommt.” Aha, jetzt wird es interessant. Der junge Mann, ca. 23, Typ Berliner Hipster nimmt sich die Freiheit in die Diskussion einzusteigen. Doch die Diskussion ist schon zuende, denn auf seine Frage hat die Dame keine Antwort..

Wenn ich für jedes Mal an dem ich den Satz “Immer diese Jugend mit den Smartphones” höre einen Euro bekommen würde, hätte ich zumindest mal ein gemütliches Grundeinkommen im Monat gesichert.

Doch schimpft man vielleicht zu Unrecht auf die Millenials und Generation Z, ist das Smartphone inzwischen unverzichtbar? Oder sind wir wirklich zu “Smombies” geworden?

 

Technical Addiction vs. Useful Intelligence

Tatsache ist, die Handysucht existiert tatsächlich. Nomophobie ist kein Einzelphänomen mehr, inzwischen gibt es sogar Einrichtungen in denen ein Smartphone-Entzug gemacht werden kann. Ebenso das Phantom Cellphone Vibration Syndrome. Was sich so verrückt anhört kommt ihnen sicherlich bekannt vor: Das Handy vibriert in der Hosentasche doch sobald man einen Blick drauf wirft sieht man, dass niemand angerufen oder geschrieben hat.

Wenn man seinen eigenen Smartphonegebrauch am Tag einmal rekapituliert kommt man mit Sicherheit zu dem Ergebnis, dass es an der ein oder anderen Stelle nicht nötig gewesen wäre noch ein 10. Mal den Instagramfeed zu refreshen oder zu schauen was in den letzten 5 Minuten Neues auf Facebook passiert ist. Ich – als Digital Native – nehme mich davon keineswegs aus.

 

Doch wer sich alleine mal die technischen Möglichkeiten und Appangebote anschaut, dem wird klar wie nützlich das Smartphone im Alltag ist. Generation Z hat keinen typischen Wecker mehr – jeden Morgen werden sie von einem sanften Gedudel ihres Smartphones geweckt. Praktisch, da kann man natürlich direkt mal Whatsapp und Instagram checken.

Komplizierte Fahrpläne und Unsicherheiten bezüglich der Abfahrtszeiten gibt es im öffentlichen Verkehr nicht mehr, denn dafür gibt es Apps vom öffentlichen Nahverkehr, die in Echtzeit anzeigen, wann die nächste Ubahn oder der nächste Bus kommt. Als 2007 das Iphone von Apple gelauncht wurde kam etwas auf den Markt, das als technische Innovation für die nächsten Jahre nicht übertroffen werden konnte. Das erste Smartphone überhaupt war zwar nicht von Apple sondern erschien schon 1996 von Nokia, doch das Iphone hatte eine Besonderheit: es umfasste gleich 3 Geräte in einem. Ipod, Mobiltelefon und Kommunikationsgerät in einem einzigen Gerät zusammengefasst. Funktionen wie Wecker, Kamera, Taschenrechner, Notizen, Fotogalerien, die Möglichkeit zahlreiche Apps herunterzuladen bis zu einem integrierten Messgerät, wurden in den Folgejahren weiterentwickelt und verbessert. Inzwischen sind andere Marken nachgezogen und unsere Smartphones werden so zu kleinen Alleskönnern. Wir müssen nicht mehr tausend Sachen mit uns herumschleppen, wir können einfach unser Handy herausholen. Soziale Netzwerke sind in den letzten Jahren dabei immer wichtiger geworden.

Das Smartphone ist uns inzwischen also eine wahre Stütze im Alltag. Manchmal ist es aber auch ganz lehrreich das Handy wegzupacken und einfach die Natur zu genießen. Oder mal ganz altmodisch mit einer Karte das Reiseziel zu finden. Und bevor der Kopf im Straßenverkehr Bekanntschaft mit der nächsten Laterne macht sollte man das geliebte Teil doch lieber einmal mehr in der Hosentasche lassen 😉